Intervallfasten: Trend oder tatsächlich ein Jungbrunnen?

Intervallfasten ist aktuell in aller Munde und in diesem Zusammenhang tauchen immer wieder unterschiedlichste Zahlenkombinationen wie 5:2, 16:8, 1:1… auf. Was steckt dahinter?
Lassen Sie uns diesen Trend genauer unter die Lupe nehmen!
Was ist Intervallfasten?
Prinzipiell gibt es mehrere Varianten des Intervallfastens. Eines ist jedoch immer gleich. Stunden oder auch Tage des Fastens wechseln sich mit Zeiteinheiten in denen normal gegessen wird ab. Dazu gibt es mittlerweile viele verschiedene Varianten, von denen momentan die 16: 8 Methode die beliebteste ist. Das bedeutet, dass innerhalb von 8 Stunden gegessen wird und 16 Stunden lang gefastet wird. Erlaubt sind nur Wasser, ungesüßter Tee, Gemüsesuppe oder Kaffee.
Aber auch die 1: 1 Methode, wo Fasten und Essen sich tageweise abwechseln, stellt eine andere Möglichkeit dar.
Vorteil bei der 16:8-Methode ist, dass sie sich sehr einfach und dauerhaft in den Alltag integrieren lässt. Startet man zum Beispiel um 8 Uhr morgens mit dem Frühstück, dann kann bis 16 Uhr Nahrungsaufnahme erfolgen. Wer aber beispielsweise um 20 Uhr seine letzte Mahlzeit zu sich nimmt, überspringt einfach das Frühstück und kann um 12 Uhr wieder normal zu Mittag essen. Das lässt sich auch täglich variieren, je nach beruflichen und privaten Anlässen.
Welche Vorteile bringt das Intervallfasten mit sich?
Wie von vielen erhofft, bringt das Intervallfasten auch den Vorteil, Gewicht zu verlieren, mit sich. Ohne komplexe Diätvorschriften oder Kalorienzählen können überschüssige Kilos verschwinden, vor allem wenn zusätzlich noch Sport betrieben wird.

Ein weiterer sehr interessanter Aspekt ist jedoch auch der allgemeine positive Effekt auf unsere Gesundheit.
Prinzipiell gibt es zwar erst wenige Studien zum Intervallfasten beim Menschen, aber Tierversuche mit Mäusen zeigten bereits signifikante Verbesserungen im Zucker- und Fettstoffwechsel sowie einen positiven Effekt auf Entzündungsprozesse. Das Intervallfasten trainierte den Stoffwechsel der Mäuse so effektiv, dass ein beginnender Typ-2-Diabetes verhindert wurde: In der Leber sammelten sich weniger Gifte, die Mäuse konnten das Insulin wieder besser verarbeiten.
Forscher gehen davon aus, dass sich die Ergebnisse aus dem Tierversuch auf den sehr ähnlichen Stoffwechsel des Menschen übertragen lassen.
Beobachtet wurden vor allem so genannte Autophagieprozesse, die für die Langlebigkeit der Zellen entscheidend sind. Darunter versteht man Recycling-Prozesse in Zellen, mit dem sie beschädigte Bestandteile abbauen, verwerten und neu aufbauen. Diese Arbeiten in der Zelle werden jedoch nur in Fastenphasen in Gang gesetzt.
Worauf sollten Sie beim Intervallfasten aufpassen?
- Essen Sie nicht mehr und keine größeren Portionen als gewohnt
- Legen Sie eindeutige Pausen zwischen den Mahlzeiten ein
- Trinken Sie auch während des Fastens – aber nur kaloreinfreie Getränke wie Wasser, dünne Gemüsebrühe, ungesüßten Tee oder schwarzen Kaffee
- Jede Mahlzeit sollte genug Eiweiß (Milchprodukte, Eier, Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte, Nüsse) und Ballaststoffe enthalten, um satt zu werden.
- Starten Sie langsam mit körperlicher Betätigung oder Sport, sobald sich ihr Körper an die Fastenzeiten gewöhnt hat. Die Fettverbrennung ist in den Nüchternphasen besonders effektiv.
Vorsicht bei Vorerkrankungen
Obwohl Intervallfasten für die meisten Menschen sehr gut geeignet ist, gibt es bei gewissen Erkrankungen Einschränkungen. Das gilt für folgende Erkrankungen:
- niedriger Blutdruck
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes u.a
- chronische Erkrankungen
- Krebserkrankungen
- hohes Lebensalter
Wann ist Intervallfasten nicht sinnvoll?
- in der Schwangerschaft
- bei Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie
- Untergewicht

Viel Durchhaltevermögen wünscht Ihnen Ihre
Dr. Saskia Korsatko